Online-Stammtisch NR-insights

NR-insights

NR-insights heißen die digitalen Mitglieder-Stammtische von Netzwerk Recherche. Der Name ist Programm: Die Mitglieder erhalten Einblicke in aktuelle Recherchen und Debatten und können Erkenntnisse untereinander teilen. In der Regel einmal im Monat, mittwochs, nach der Tagesschau. Sommerpause von Juni/Juli bis August/September.

NR-Mitglieder erhalten vor der jeweiligen Veranstaltung einen Registrierungslink per E-Mail. Wer diesen nicht bekommen hat, meldet sich bitte per E-Mail.

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NR-insights: Wie wir auf die Spur der RAF-Terroristin kamen

Termin: Mittwoch, 20. März 2024 ab 20:15 Uhr
Referentinnen: Sylke Gruhnwald, Patrick Stegemann und Sören Musyal
Moderation: Anna Behrend (NDR/Netzwerk Recherche)

Ende Februar sorgte die Verhaftung der RAF-Terroristin Daniela Klette bundesweit für Aufsehen. Mehr als drei Jahrzehnte war erfolglos nach ihr gefahndet worden. Daniela Klette soll an mehreren Straftaten beteiligt gewesen sein, die der „dritten Generation” der Roten Armee Fraktion zugeordnet werden. Schon im Dezember hatten Journalist:innen in einem Podcast vermutet, Daniela Klette könne sich in Berlin-Kreuzberg aufhalten. Sie fanden Fotos von ihr auf der Webseite eines Berliner Capoeira-Vereins.

In unserem NR-insights beantworten die Journalist:innen Sylke Gruhnwald, Patrick Stegemann und Sören Musyal die wichtigsten Fragen: Wie sind sie Daniela Klette auf die Schliche gekommen? Aus welchen Gründen verfolgten sie die Spur nicht weiter? Welche Rolle könnte KI zukünftig in Recherchen von Journalist:innen spielen? Und wie reagieren sie auf Kritik und feindselige Reaktionen?

Referent*innen:

Sylke Gruhnwald ist Journalistin – ihre Schwerpunkten definiert sie als „Investigating power and technology from a feminist perspective“. Sie arbeitete 2012 bis 2014 bei der Neuen Zürcher Zeitung und später beim Schweizer Fernsehen, wo sie jeweils Datenteams aufbaute und leitete. Von 2018 bis 2019 war sie u.a. Co-Chefredakteurin des Digital-Magazins Republik. Für ihre Arbeiten wurden ihre Teams und sie selbst mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Swiss Press Award, dem Grimme Online Award, dem European Press Prize und dem IRE Special Award.

Patrick Stegemann ist Journalist, Autor und Mitbegründer der Produktionsfirma Undone, die in den letzten Jahren mit ihren Podcastproduktionen wie „Cui Bono“, „Noise” und „Legion“ ein Millionenpublikum erreicht hat. Als investigativer Reporter berichtet er seit Jahren über die radikale Rechte, Angriffe auf digitale Infrastruktur und Social-Media-Unternehmen. Als Autor schrieb er die erste Staffel „Legion. Hacking Anonymous“, die u.a. den RIAS-Preis gewann. Weitere Recherchen wurden u.a. mit dem Reporterpreis, dem Otto-Brenner-Preis oder dem Geissendörfer-Preis ausgezeichnet. Stegemann studierte in Erfurt, Kairo, Haifa und Berlin Soziologie und Kommunikationswissenschaften.

Sören Musyal ist Soziologe und Investigativredakteur mit den Themenschwerpunkten Radikale Rechte, Radikalisierung und Terrorismus. Zusammen mit Patrick Stegemann hat er 2020 das Buch „Die rechte Mobilmachung. Wie radikale Netzaktivisten die Demokratie angreifen“ im Ullstein Buchverlag veröffentlicht. Für seine Mitarbeit am Podcast „Cui Bono – WTF happened to Ken Jebsen?!“ wurde er mit dem Grimme Online Award und dem Deutschen Reporter:innenpreis ausgezeichnet. Er ist Autor der Podcasts „Schuld oder: Die letzten Nazis“ und „Legion: Most Wanted“.

Die Moderation des digitalen Stammtischs übernimmt Anna Behrend, Vorstandsmitglied von Netzwerk Recherche.

Legion: Most Wanted“ gibt es in der ARD-Audiothek und überall wo es Podcasts gibt.

 

Exklusiv für Mitglieder von Netzwerk Recherche – diese erhalten den Registrierungslink via NR-Mailingliste sowie im nächsten Mitgliederbrief (Versand am 13.03.2024).

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NR-insights: Recherchieren in verschlossenen Milieus

Termin: Mittwoch, 28. Februar 2024 ab 20:15 Uhr
Referent*innen: Ciara Cesaro-Tadic (Freie Datenjournalistin), Sarah Ulrich (Freie (Investigativ-)Reporterin, German Editor GIJN Deutsch/Netzwerk Recherche)
Moderation: Maria Christoph, Investigative Journalistin bei paper trail media*

Die Netzwerke radikaler Abtreibungsgegner*innen sind weit gespannt. Von christlichen Organisationen über die sogenannte Lebensschutzbewegung bis hin zu wohlhabenden Adligen, russischen Oligarchen und rechtsextremen Politiker*innen. Die Akteure sind gut vernetzt – und arbeiten zunehmend an Strategien, Einfluss auf politische Entscheidungen und parlamentarische Vorgänge zu erlangen. In einigen Ländern hat das schon Erfolg. Auch in Deutschland.

Doch wie recherchiert man in diesen verschlossenen Milieus? Wie lassen sich diese komplexen Netzwerke abbilden? Wie lässt sich eine Recherche zu Allianzen und Finanzströmen trotz scheinbarer Bildarmut als Film erfahrbar machen? Und wie kann man ein umfassendes Thema auf das Wesentliche herunterbrechen, ohne dabei an Spannung zu verlieren?

Bei einem NR-insights am 28.02.2024 um 20:15 möchten wir euch einen tiefen Einblick in die aktuelle Recherche der Journalistinnen Ciara Cesaro-Tadic und Sarah Ulrich geben, die für das ZDF Format „Die Spur“ im Netz radikaler Abtreibungsgegner*innen recherchiert haben.  Gemeinsam mit Moderatorin Maria Christoph sprechen die Autorinnen darüber, wie sie bei ihrer Recherche vorgegangen sind, vor welchen Herausforderungen sie standen und welche Vor- und Nachteile es gibt, in der Rolle als Journalistin selbst als Protagonistin aufzutreten. Die Dokumentation kann über die ZDF-Mediathek abgerufen werden.

Referent*innen:

Ciara Cesaro-Tadic ist freie Datenjournalistin. Aktuell arbeitet sie unter anderem für den Politik-Podcast „Lage der Nation“ sowie den NDR. Parallel ist sie Host und Autorin für das investigative ZDF-Dokumentationsformat „Die Spur“. Sie recherchierte unter anderem zu den Facebook Files, der Rolle von sozialen Medien für rechtsextreme Akteur*innen sowie den Lindemann-Anschuldigen und die Verflechtungen mit dem Label Universal.  

Sarah Ulrich ist freie Investigativreporterin aus Leipzig.  Sie recherchiert hauptsächlich zu Machtmissbrauch, (Arbeits)Ausbeutung, rechter und gender-basierter Gewalt. Sie war Landeskorrespondentin der taz für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. 2021 wurde sie vom Medium Magazin als eine der Top 30 Journalist*innen unter 30 gewählt. Seit August 2023 ist sie bei Netzwerk Recherche als German Editor für das Global Investigative Journalism Network tätig.

Die Moderation des digitalen Stammtischs übernimmt Maria Christoph, sie ist eine crossmediale investigative Journalistin bei paper trail media. Für ihre Recherchen über Machtmissbrauch in der Sternegastronomie, die von Netzwerk Recherche mit einem Stipendium gefördert wurde, hat sie den Deutschen Journalistenpreis, den Helmut Schmidt Preis, den Willi-Bleicher-Preis sowie den Axel Springer Preis gewonnen und war für den Theodor-Wolff-Preis 2022 nominiert. Christoph ist Absolventin der Deutschen Journalistenschule, sie studierte Journalismus, Kommunikationswissenschaft und Psychologie in München und Singapur und arbeitete als freie Reporterin u.a. für den BR, Die Zeit, Vice, Spiegel Online und ikone media.

* In einer ersten Ankündigung hatten wir Margherita Bettoni als Moderatorin angekündigt, die leider verhindert ist.

 

Exklusiv für Mitglieder von Netzwerk Recherche – diese erhalten den Registrierungslink im nächsten Mitgliederbrief (Versand am 16.02.2024).

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NR-insights zur Correctiv-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“

Termin: Dienstag, 6. Februar 2024 ab 20:15 Uhr
Referent*innen: Justus von Daniels, Anette Dowideit und Jonathan Sachse von Correctiv
Moderation: Elisa Simantke von Netzwerk Recherche 

Correctiv hat mit seinen Enthüllungen zu einem Geheimtreffen von Neonazis, einflussreichen AfD-Politikern, CDU-Mitgliedern und rechtsextremen Unternehmern deutschlandweite Demonstrationen gegen rechts ausgelöst.

In unserem NR-insights sprechen wir mit Justus von Daniels, Anette Dowideit und Jonathan Sachse über die umfangreichen Vorbereitungen dieser Recherche, rechtlichen Überlegungen und moralischen Abwägungen. Wie findet man Quellen im rechtsradikalen Spektrum? Welche weiteren Folgen können aus dieser Recherche noch erwachsen? Welche Rolle spielten Lokaljournalist:innen nach der Veröffentlichung? Und wie gehen sie um mit Anfeindungen aus dem rechtsextremen Milieu?

Referent*innen:

Justus von Daniels

Justus ist Chefredakteur von Correctiv. Zwischen 2015 und 2018 hat er dort als investigativer Reporter gearbeitet, ab 2018 das Netzwerk Correctiv.Lokal aufgebaut, bevor er zusammen mit Olaya Argüeso 2019 die Chefredaktion übernahm. Justus ist Volljurist, hat einige Jahre in den USA als Postdoc verbracht und war Freier Journalist. Für das kollaborative Projekt „Wem gehört die Stadt”, das er führte, gab es mehrere Preise, ua den GrimmeOnlineAward.

Anette Dowideit
Seit 2023 ist sie stellvertretende Chefredakteurin von Correctiv. Zuvor leitete sie das internationale Investigativnetzwerk bei Axel Springer und das Investigativteam der „Welt”. Dowideit ist Autorin mehrerer Sachbücher und u.a. mit dem Deutschen Journalistenpreis und bei den Wirtschaftsjournalisten des Jahres ausgezeichnet.

Jonathan Sachse
Jonathan ist Gründungsmitglied von Correctiv und seit 2020 für Correctiv.Lokal verantwortlich, dem Netzwerk für Recherchen im Lokaljournalismus. Als Reporter liebt er es, mit möglichst unterschiedlichen Methoden zu Missständen in unserer Gesellschaft zu recherchieren und arbeitet dabei gerne in Teams.

Die Moderation des digitalen Stammtischs übernimmt Elisa Simantke, Vorstandsmitglied von Netzwerk Recherche.

Exklusiv für Mitglieder von Netzwerk Recherche – diese erhalten den Registrierungslink im nächsten Mitgliederbrief (Versand in der 5.KW).

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NR-insights: Helpline für Journalist:innen

Termin: Dienstag, 28. November 2023 ab 20:15 Uhr
Referent*innen: Friederike Engst (Psychologische Psychotherapeutin), Barbara Hans (Journalistin und Professorin), Dagmar Möbius (Journalistin und Peer-Supporterin der Helpline)
Moderation: Jeanny Gering (Netzwerkmanagerin Dart Centre Europe)

Diesmal war der NR-insights öffentlich – ein Link zur Aufzeichnung folgt in Kürze.

Seit 2. November ist die Helpline freigeschaltet: An das kostenlose und anonyme Beratungsangebot können sich freie und fest angestellte Journalist:innen wenden, wenn sie über belastende Themen aus ihrem Berufsalltag sprechen möchten. Am anderen Ende der Telefonleitung hören ihnen speziell geschulte Journalist:innen – die Peer-Supporter der Helpline – zu. Im gemeinsamen Gespräch entwickeln sie bspw. mögliche Strategien zum Umgang mit diesen psychischen Belastungen. Dabei versteht sich die Helpline als niedrigschwellige Plattform für einen kollegialen Austausch, die jedoch keine medizinische/psychologische Beratung im Sinne einer Therapie leisten kann.

Im NR-insights möchten wir euch einen Blick hinter die Kulissen geben: Warum ist psychische Gesundheit im Journalismus wichtig und wie ist das Konzept zur Helpline entstanden? Was ist traumainformierter/traumasensibler Journalismus und welchen Platz nimmt die Helpline darin ein? Sind die psychischen Folgen durch belastende und traumatische Erfahrungen für Journalist:innen immer noch ein Tabu in Redaktionen? Oder anders gefragt: Warum ist ein (von Netzwerk Recherche organisiertes) telefonisches Hilfsangebot für Journalist:innen nötig und wie wird das Angebot wahrgenommen? Welche Wünsche und Hoffnungen sind mit der Helpline verbunden? Was motiviert die Peers der Helpline? Was haben die Peer-Supporter in den Workshops gelernt und wo sehen sie ihre Grenzen? Aber auch: Warum ist die Helpline auf Spenden angewiesen?

Speaker:innen:

Friederike Engst ist Psychologische Psychotherapeutin, Verhaltens- und Kommunikationstrainerin und seit 2015 in der Klinik am Waldschlößchen (Dresden) mit traumatherapeutischem Schwerpunkt tätig. In Zusammenarbeit mit dem Dart Centre Europe spezialisierte sie sich auf den Themenbereich „Trauma und Journalismus“ und unterstützt Journalist:innen außerdem mit einem niedrigschwelligen Kriseninterventions- und Beratungsangebot. Friederike Engst hat das Konzept der Helpline mitentwickelt und betreut die Workshops der Peer-Supporter.

Barbara Hans ist Professorin für Medien- und Kulturmanagement an der HfMT Hamburg sowie Coach, Beraterin und Therapeutin. Von 2005 bis 2021 arbeitete sie als Redakteurin, Reporterin, Ressortleiterin und Chefredakteurin bei Spiegel und Spiegel Online. In ihrer wissenschaftlichen und praktischen Arbeit beschäftigt sie sich mit dem Thema Vertrauen.

Dagmar Möbius ist freie Journalistin mit den Schwerpunktthemen Gesundheit und Soziales sowie Sachbearbeiterin beim Sozialverband Deutschland e.V.. Sie ist u.a. zertifizierte Psychologische Fachberaterin für Krisenintervention und Notfallnachsorge und eine der ersten 15 Peer-Supporter der Helpline.

Jeanny Gering ist freiberufliche Journalistin und Drehbuchautorin. Seit 2012 arbeitet sie in verschiedenen Funktionen für das Dart Centre for Journalism and Trauma Europe, aktuell als Netzwerkmanagerin. Sie koordiniert die Ausbilder:innen des Dart Centre Europe und steht in Kontakt mit Partnerorganisationen, die an einer Ausbildung in traumainformierter Berichterstattung und Selbstfürsorge für Journalist:innen interessiert sind.

NR-insights zu „INSIDE TESLA“: Reporterinnen im verdeckten Einsatz.

Termin: Mittwoch, 25. Oktober 2023,  20:15 Uhr

Referent*innen: Valeria Bajaña Bilbao (freie Journalistin) und Manka Heise (Chefreporterin Investigativ für RTL News | Stern)

Moderation: Annelie Naumann, zweite Vorsitzende von Netzwerk Recherche.

Schon 2009 schrieb Netzwerk Recherche im Undercover-Werkstattbericht: „Die Recherche ,Undercover’ birgt für den investigativen Journalismus ein großes, längst nicht ausgeschöpftes Potential.“
Welche Möglichkeiten der Recherche und Berichterstattung diese journalistische Methode entfalten kann, beweist die „Stern Investigativ“-Enthüllung „INSIDE TESLA“ eindrücklich. Valeria Bajaña Bilbao und Kim Lucia Ruoff haben sich als Undercover-Rechercheurinnen in der Tesla-Fabrik in Grünheide ein Bild davon machen können, wie es um die Arbeitsbedingungen in der Autofabrik von Elon Musk steht. Sie haben als Tesla-Mitarbeiterinnen chaotische Arbeitsbedingungen, unbeachtete Sicherheitsvorgaben und Unfälle erlebt – Enthüllungen, die die Aussagen von anderen Hinweisgeber:innen stützen und das positive Image der Giga-Fabrik in Frage stellen.

In unseren NR-insights sprechen wir mit Valeria Bajaña Bilbao und Manka Heise über die Vorbereitungen der Undercover-Recherche, rechtliche Abwägungen und juristische Absicherungen sowie über die Doppelbelastung des „Rollenspiels“: als Tesla-Mitarbeiterin den Arbeitsalltag überstehen und gleichzeitig als Journalistin Fragen zu stellen und Material zu sammeln, ohne eine Enttarnung zu riskieren.
Der Stammtisch wird moderiert von Annelie Naumann, zweite Vorsitzende von Netzwerk Recherche.

Manka Heise arbeitet seit August 2022 für RTL NEWS und den Stern in Berlin und baut dort eine neue Investigativ-Unit für die Chefredaktion „Reportage, Dokumentation & Investigativ“ auf. Ebenso ist sie crossmedial für alle Angebote der Gruppe und den Stern tätig. Davor war sie 10 Jahre lang Redakteurin bei „Frontal 21“. Dort fertigte sie investigative Beiträge sowie politische und gesellschaftliche Hintergrundberichte.

Valeria Bajaña Bilbao ist freie Journalistin und Studentin an der Hamburg Media School. Vor ihrem Weg in den Journalismus schloss sie ihr Kriminologiestudium an der Universität Hamburg ab und arbeitete als Sozialpädagogin im Bereich Obdachlosigkeit und Drogenhilfe. Ihre berufliche Entwicklung führte sie zur Mitarbeit beim kohero Magazin für interkulturellen Zusammenhalt und in die Redaktion des Podcasts Zu.flucht. Sie erweiterte ihr Wissen durch ein Praktikum bei der taz Nord. 2022 wurde Valeria von Netzwerk Recherche und Neue deutsche Medienmacher*innen für das Fellowship-Programm „Vielfalt im Investigativjournalismus stärken“ ausgewählt und absolvierte ein Praktikum in der „Stern Investigativ“-Redaktion.

 

Exklusiv für Mitglieder von Netzwerk Recherche – diese erhalten den Registrierungslink im nächsten Mitgliederbrief (Versand in der 42.KW).

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NR-insights: Wie geht Verdachtsberichterstattung?

Termin: Dienstag, 12. September 2023, Achtung: diesmal Beginn erst um 20:30 Uhr!

Referent*innen: Ann-Katrin Müller (Politikredakteurin im SPIEGEL-Hauptstadtbüro) und Daniel Drepper (Leiter des Rechercheverbunds NDR, WDR und SZ sowie 1. NR-Vorsitzender)

Moderation: Stefanie Dodt (Investigativjournalistin im Rechercheverbund NDR, WDR und SZ sowie im Vorstand von NR)

Wie geht Verdachtsberichterstattung?

Die Berichterstattung über Till Lindemann und Rammstein hat hohe Wellen geschlagen. In einem NR-insights am 12.9. möchten wir mit Ann-Katrin Müller (Politikredakteurin im SPIEGEL-Hauptstadtbüro) und Daniel Drepper (Leiter des Rechercheverbunds NDR, WDR und SZ sowie erster Vorsitzender von NR) darüber sprechen, wie ihre Redaktionen bei der Berichterstattung zu diesem aktuellen Fall vorgegangen sind. Wie haben sie recherchiert, worauf musste besonders geachtet werden bei dieser Verdachtsberichterstattung und wurde sogar juristischer Rat eingeholt? Gibt es Leitlinien für die Abwägung zwischen Persönlichkeitsrecht und Berichterstattungsinteresse? Und was bedeutet hinreichender Mindestbestand an Beweistatsachen?

In diesem NR-Onlinestammtisch am Dienstag, 12. September ab 20.30 Uhr möchten wir euch einen tiefen Einblick in diese aktuelle Recherche geben sowie die Möglichkeit, direkt Fragen zum Thema Verdachtsberichterstattung zu stellen. Das Gespräch moderiert Stefanie Dodt (Investigativjournalistin im Rechercheverbunds NDR, WDR und SZ sowie im Vorstand von NR).

Ann-Katrin Müller recherchiert seit 2013 für den SPIEGEL, häufig zur AfD und Innerer Sicherheit, aber auch zu Desinformation, sexualisierter Gewalt und Frauenfeindlichkeit. Zuvor studierte sie Politikwissenschaften und European Studies in Bonn und London und volontierte beim ARD-Polittalk »hart aber fair.« Gemeinsam mit ihrem Kollegen Maik Baumgärtner hat sie das SPIEGEL/DVA-Buch „Die Unsichtbaren – Wie Geheimagentinnen die deutsche Geschichte geprägt haben“ geschrieben.

Daniel Drepper leitet die Recherchekooperation von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Drepper war Mitgründer des gemeinnützigen Recherche­zentrums Correctiv und danach fünf Jahre lang Chefredakteur von BuzzFeed News Deutschland, später: Ippen Investigativ. Seit 2021 ist er erster Vorsitzender von Netzwerk Recherche. Studiert hat er investigativen Journalismus an der Columbia Journalism School in New York.

Stefanie Dodt ist Investigativreporterin des NDR Ressort Investigation und unterstützt seit letztem Jahr den Aufbau des im Februar gestarteten Formats “Reschke Fernsehen”. Sie ist Autorin der Sendung über #metoo in Deutschland und die Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen Julian Reichelt. Sie war von 2017 bis 2020 für das NDR Ressort Investigation am ARD Studio New York tätig. Neben Investigativprojekten berichtete sie in Vertretung der TV-Korrespondentin aus New York und Kanada. Seit 2019 ist sie auch in Vertretung als TV-Korrespondentin am ARD Studio Mexiko tätig.

Exklusiv für Mitglieder von Netzwerk Recherche – diese erhalten den Registrierungslink im nächsten Mitgliederbrief (Versand voraussichtlich am 1.9.). Wer diesen nicht bekommt, meldet sich bitte per E-Mail.

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NR-insights: Internationale Datenrecherche am Beispiel der #VulkanFiles

Termin: Mittwoch, 17. Mai 2023, 20:15 Uhr

Referent*innen: Hannes Munzinger (Paper Trail Media/SPIEGEL) und Lea Weinmann (Süddeutsche Zeitung)

Moderation: Christina Elmer, Netzwerk Recherche

Vor gut einem Jahr kam Hannes Munzinger (damals noch bei der Süddeutschen Zeitung) mit einer anonymen Quelle in Kontakt, die tausende interne Dokumente an ein digitales Postfach der SZ sendete. Die Unterlagen stammen von der russischen Firma NTC Vulkan. Wie die Recherchen zeigen, arbeitet die Moskauer Firma für Russlands Militär und Geheimdienste. In deren Auftrag soll sie Software entwickeln, um ausländische Systeme zu stören oder lahmzulegen.

An den Recherchen zu den sogenannten #VulkanFiles waren mehr als 50 Journalist*innen aus elf Medienhäusern in acht Staaten beteiligt, die seit März rund 50 Texte, Interviews, Filme und Podcast-Folgen veröffentlichten (siehe https://linktr.ee/papertrailmedia & sz.de/vulkanfiles).

Anhand des aktuellen Beispiels der #VulkanFiles zeigen Hannes Munzinger und Lea Weinmann, wie Dokumente verifiziert werden können, wie sie mit riesigen Datenmengen in einer fremden Sprache umgehen und wie sie Open Source Intelligence einsetzen. Wer also hinter die Kulissen der #VulkanFiles schauen möchte, um für eigene Projekte zu lernen, ist herzlich eingeladen, dabei zu sein und Fragen zu stellen.

Lea Weinmann arbeitet im Investigativteam der Süddeutschen Zeitung. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Recherchen im Netz und Open Source Intelligence (OSINT). Vor ihrem Digital-Volontariat bei der SZ hat sie Crossmedia-Redaktion in Stuttgart studiert und unter anderem für Correctiv, die Stuttgarter Zeitung und den SWR gearbeitet.

Hannes Munzinger ist Investigativreporter bei Paper Trail Media. Zuvor arbeitete er im Ressort Investigative Recherche der Süddeutschen Zeitung und dort an internationalen Recherchen wie den Panama Papers, dem Pegasus Projekt oder dem Daphne Projekt beteiligt. Bei der SZ hatte er als Datenjournalist volontiert. Seine Enthüllungen decken ein breites Spektrum an Themen ab, wobei der Schwerpunkt auf Steuerdelikten, Geldwäsche und Korruption sowie Cyberkriminalität liegt.

 

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NR-insights: Vielfalt im Investigativjournalismus

Termin: Mittwoch, 22. März 2023, 20:15 Uhr

Referent*innen: Lena Kampf (Süddeutsche Zeitung), Natalie Sablowski (Süddeutsche Zeitung) und Hakan Tanriverdi (Paper Trail Media)

Moderation: Evangelista Sie, Netzwerk Recherche

Investigativredaktionen spiegeln selten die Vielfalt in der Gesellschaft wider. Das wollen manche Medienhäuser ändern. Doch wie gelingt es, eine Redaktion vielfältiger zu gestalten? Wie können angehende Journalist*innen aus Einwanderungsfamilien oder mit Rassismus- bzw. Armutserfahrungen den Fuß in den Recherchejournalismus bekommen? Welche Schritte stärken die Vielfalt im Investigativjournalismus? Das besprechen wir mit Lena Kampf (SZ), Natalie Sablowski (SZ) und Hakan Tanriverdi (Paper Trail Media).

Natalie Sablowski arbeitet als Journalistin bei der Süddeutschen Zeitung im Ressort Datenjournalismus. Dabei programmiert sie, erzählt durch Daten Geschichten und arbeitet gerne zum Thema zu Osteuropa. Vorher war sie als Freie für den WDR tätig. Natalie ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher*innen.

Lena Kampf arbeitet bei der Süddeutschen Zeitung als stellvertretende Leiterin des Ressorts Investigative Recherche. Davor war sie als Reporterin für die Recherchekooperation aus Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR tätig. 2019 gewann sie den Deutsch-Französischen Journalistenpreis.

Hakan Tanriverdi arbeitet als Investigativjournalist bei paper trail media. Sein Schwerpunkt liegt auf Cybersicherheit. Vor allem geht es darum herauszufinden, welche Staaten mit Hacking-Einheiten damit beauftragen, geheime Informationen zu entwenden. Zuvor war er bei der ARD (Bayerischen Rundfunk) und der Süddeutschen Zeitung tätig.

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NR-insights: Die Proteste im Iran und die deutsche Berichterstattung aus Sicht von Gilda Sahebi

Termin: Mittwoch, 22. Februar 2023, 20:15 Uhr

Referentin: Gilda Sahebi, freie Journalistin (u. a. für taz, ARD und Spiegel)

Moderation: Sanaz Saleh-Ebrahimi, Moderatorin und Wissenschaftsjournalistin

Die Proteste im Iran und die deutsche Berichterstattung aus Sicht von Gilda Sahebi

Seit dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 und den darauffolgenden Protesten im Iran berichtet Gilda Sahebi unermüdlich über die Geschehnisse und ordnet sie für das deutschsprachige Publikum ein – vor allem auf Social Media.

Im NR-insights möchten wir mit der freien Journalistin, die im Iran geboren und in Deutschland aufgewachsen ist, über die Proteste und die deutsche Berichterstattung sprechen. Wie bewertet sie als Kennerin des Landes und der Kultur die Berichte in deutschen Medien? Welche Recherche-Tipps hat sie für Kolleg:innen in Deutschland? Wie vermeidet man, auf Propaganda und Falschinformationen reinzufallen? Und was bedeutet es für ihre eigene Rolle als Journalistin, dass ihr der Gegenstand der Berichterstattung so nah ist?

Das NR-insights-Gespräch führt die Moderatorin und Wissenschaftsjournalistin Sanaz Saleh-Ebrahimi. Auch sie nutzt nun ihre Social-Media-Kanälen verstärkt, um Aufmerksamkeit für die iranischen Proteste zu generieren, über die aktuellen Geschehnisse im Iran aufzuklären sowie historische Hintergründe zur iranischen Geschichte beizusteuern.

Gilda Sahebi ist im Iran geboren, in Deutschland aufgewachsen und lebt nun in Berlin. Die ausgebildete Ärztin und studierte Politikwissenschaftlerin berichtet als freie Journalistin (u. a. für taz, ARD und Spiegel) über Antisemitismus, Rassismus, den Nahen Osten, Wissenschaft und Medizin. Pünktlich zum Weltfrauentag am 8. März 2023 wird ihr Buch „Unser Schwert ist Liebe. Die feministische Revolte im Iran“ im S. Fischer Verlag erscheinen.

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NR-insights: Meduza – Berichten aus dem Exil

Termin: Mittwoch, 30. November 2022, 20:15 Uhr

Referent: Ivan Kolpakov, Chefredakteur Meduza

Moderation: Frederik Richter, Netzwerk Recherche

Meduza wurde im Oktober 2014 gegründet, um als russischsprachiges Exilmedium von Riga aus unabhängig über Russland zu berichten. Das Team und die Autor:innen von Meduza haben sich zum Ziel gesetzt, „eine zuverlässige, vertrauenswürdige Quelle für verifizierte, unvoreingenommene Informationen“ zu sein. Die Berichte und Nachrichten werden auf der Homepage meduza.io in russischer und englischer Sprache veröffentlicht. 2021 wurde die Redaktion in Russland zum „ausländischen Agenten“ erklärt. Die etwa 20köpfige Redaktion übt öffentlich Kritik am Angriffskrieg auf die Ukraine und verlegte ihren Sitz kürzlich aus Sicherheitsgründen nach Berlin.

Im NR-Insights erzählt Chefredakteur Ivan Kolpakow über die Geschichte des Exilmediums Meduza, ihren finanziellen Überlebenskampf, sowie über die Herausforderung, aus dem Exil investigativ zu recherchieren und russischsprachige Leser:in zu erreichen. Der Online-Stammtisch ist diesmal auf englisch.

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NR-insights: Klima-Recherchen

Termin: Montag, 13. Juni 2022, 20:15 Uhr

Referent:innen: Annika Joeres und Susanne Götze

Moderation: Christian Esser, Netzwerk Recherche

Annika Joeres und Susanne Götze recherchieren seit Jahren zur Klimakrise. Sie enthüllten Wirtschaftslobbyisten und neurechte Netzwerke, die sich gegen Klima-Maßnahmen stemmen, sie recherchierten Milliardengeschenke für die Kohleindustrie, sie schrieben über Methan als Klimakiller und Atom als grüne Energie. Sie arbeiten unter anderem für den Spiegel, die Zeit und Correctiv. Vor zwei Jahren veröffentlichten Sie das Sachbuch „Die Klimaschmutzlobby” und arbeiten inzwischen an einem zweiten Buch zum Überleben in der Klimakrise. (“Klima außer Kontrolle: Fluten, Stürme, Hitze – wie sich Deutschland schützen muss”). Im NR-Insight verraten sie, wie man investigativ zu politischen Klimathemen recherchieren kann.

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NR-insights: Aufbruch im Lokaljournalismus

Termin: Mittwoch, 11. Mai 2022, 20:15 Uhr

Referent:innen: Anna Hunger (Kontext-Wochenzeitung, Stuttgart), Michael Lünstroth (karla Magazin, Konstanz)

Moderation: Thomas Schnedler, Netzwerk Recherche

Tschüss, Tageszeitung – an vielen Orten in Deutschland gründen ehemalige Redakteurinnen und Redakteure neue Lokalmedien. Sie trotzen den Meldungen von Auflagenschwund und wankenden Geschäftsmodellen und gehen mit eigenen, verlagsunabhängigen Ideen an den Start: digital, recherchestark, gemeinnützig. Sie versprechen, den Lokaljournalismus erlebbar und vielfältiger zu machen – so wie das karla Magazin in Konstanz, das soeben mit dem Crowdfunding für die Berichterstattung am Bodensee begonnen hat. Sie bieten Alternativen zu den Tageszeitungen vor Ort, die sich nicht selten durch Sparrunden quälen – so wie in Stuttgart, wo die Kontext-Wochenzeitung seit bald elf Jahren erscheint.

Die neuen Lokalmedien eint die Liebe zum Lokalen, der Mut zum Gründen und der Spaß am Dialog. Es verbindet sie aber auch die Suche nach einer stabilen Finanzierung, die Rechtsunsicherheit im gemeinnützigen Journalismus und der Aufwand, eigene Strukturen jenseits der Verlage aufzubauen. Wie gelingt trotz dieser Hürden das Gründen im Lokaljournalismus? Welche Recherchen treiben die Pioniere im gemeinnützigen Journalismus voran? Und was wird eigentlich aus der Lokalzeitung, dieser treuen Begleiterin in den vergangenen Jahrzehnten? Wird sie sich ändern – oder wird sie verschwinden?

Es diskutieren Anna Hunger aus der Redaktion der Kontext-Wochenzeitung aus Stuttgart und Michael Lünstroth, einer der Gründer des karla Magazins in Konstanz. Die Veranstaltung wird von Thomas Schnedler (Netzwerk Recherche) moderiert.

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NR-insights: Recherche-Podcasts

Termin: Mittwoch, 27. April 2022, 20:15 Uhr

Thema: Recherche-Podcasts

Referent:innen: Marlene Halser (freie Reporterin), Hakan Tanriverdi (Bayerischer Rundfunk), Florian Flade (Recherchekooperation WDR, NDR, SZ)

Moderation: Pascale Müller, Netzwerk Recherche

Eine investigative Recherche spannend als Podcast zu erzählen, stellt Journalist:innen vor ganz andere Herausforderungen. Welche dies sind und wie ein Podcast zu einer Recherche gelingen kann, bespricht Pascale Müller beim Online-Mitgliederstammtisch NR-insights mit Reporter:innen von zwei verschiedenenen Podcasts. Weiterlesen

NR-insights: Ukraine: Wie berichten über den Krieg und seine Opfer?

Termin:
Mittwoch, 23. März 2022, 20:15 Uhr

Referent: Wolfgang Bauer, Die Zeit

Moderation:
Daniel Drepper, Netzwerk Recherche

Beim Online-Mitgliederstammtisch NR-insights wird uns Zeit-Reporter Wolfgang Bauer berichten, wie er im Krieg in der Ukraine an Informationen gelangt, welchen Herausforderungen er begegnet und wie er sich und seine Gesprächspartner:innen schützt.

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NR-insights mit Hajo Seppelt und Katharina Kühn: „Wie Gott uns schuf“

Termin: Mittwoch, 23. Februar 2022, 20:15 Uhr
Thema: Die Recherchen für die Dokumentation „Wie Gott uns schuf – Coming-out in der katholischen Kirche“
Referent:innen: Hajo Seppelt und Katharina Kühn
Moderation: Frederik Richter, Netzwerk Recherche

In der vielbeachteten Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ gehen 125 Katholik:innen, die im Dienst der Kirche stehen und standen, an die Öffentlichkeit (ARD-Mediathek).

Der Investigativjournalist Hajo Seppelt recherchiert seit fast zehn Jahren zur Diskriminierung nicht-heterosexueller Menschen in der katholischen Kirche. Gemeinsam mit Katharina Kühn, Peter Wozny und Marc Rosenthal veröffentlichte er nun mit der Produktionsfirma EyeOpening.Media (Redaktion: Katharina Schiele) die Dokumentation.

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NR-insights: Zwischen Nähe und Distanz – ein Gespräch mit den Macher:innen der Doku „Kevin Kühnert und die SPD“

Termin: Dienstag, 25. Januar 2022, 20:15 Uhr
Thema: Zwischen Nähe und Distanz – ein Gespräch mit den Macher:innen der Doku „Kevin Kühnert und die SPD“
Referent:innen: Katharina Schiele und Lucas Stratmann (NDR)
Moderation: Elisa Simantke, Netzwerk Recherche

Drei Jahre lang haben Katharina Schiele und Lucas Stratmann den ehemaligen Juso-Chef Kevin Kühnert und die SPD begleitet. Ein Zeitraum, in dem Kühnert erst SPD-Vorstandsmitglied und dann Bundestagsabgeordneter wurde – und sich die SPD zum Wahlsieger 2021 entwickelte. Die Doku-Serie (siehe ARD-Mediathek) erlaubt einen außergewöhnlichen Blick hinter die Kulissen der SPD und des politischen Betriebs – und verzichtet dabei ganz bewusst auf jeden Kommentar. Wir sprechen mit den Filmemacher:innen über die schwierige Balance zwischen Nähe und Distanz, was eine derartig lange Begleitung für ihre journalistische Arbeit bedeutet hat und was die erfolgreiche Produktion für den Protagonisten und sie selbst verändert hat.

SZ, 5.10.2021: ARD-Doku über Kevin Kühnert: Beängstigendes Talent

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nr-insights: Sie verdienen mehr! Frauen im Journalismus

Termin: Mittwoch, 15. Dezember 2021, 20:15 Uhr
Thema: Sie verdienen mehr! Frauen im Journalismus
Referentinnen: Birte Meier (ZDF/Fellow Thomas Mann House), Angelika Knop (BJV/Journalistinnenbund) und Prof. Dr. Nora Markard, Uni Münster
Moderation: Christian Esser, Netzwerk Recherche

Journalistinnen verdienen weniger als Journalisten, auch für den gleichen Job, bei vergleichbarer Qualifikation und Berufserfahrung. Sechs Prozent beträgt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland, für die es keinen sachlichen Grund gibt. Über ein Erwerbsleben kann das auf eine Eigentumswohnung hinauslaufen.

Wie können sich Journalistinnen erfolgreich gegen die ungleiche Bezahlung wehren? Aktuelle Urteile des Bundesarbeitsgerichts setzen Arbeitgeber neuerdings unter Druck, wenn Frauen den mittleren Verdienst ihrer männlichen Kollegen erfragen – und dieser höher ist. Denn dann kippt die Beweislast: Der Arbeitgeber muss beweisen, dass es für einen höheren Männerverdienst einen sachlichen Grund gibt. Kann er das nicht, muss er das Gehalt anheben. Das gilt sowohl für Festangestellte als auch für viele Freie. Von dieser Sensation im Antidiskriminierungsrecht wissen jedoch nur die wenigsten. So nutzen nur wenige das Entgelttransparenzgesetz, um mehr und fair zu verdienen. Weiterlesen

nr-insights: Recherchieren zu MeToo und Machtmissbrauch

Termin: Mittwoch, 24. November 2021, 20:15 Uhr
Thema: Recherchieren zu MeToo und Machtmissbrauch
Referentinnen: Juliane Löffler und Katrin Langhans, Ippen Investigativ
Moderation: Julia Stein, NDR/Netzwerk Recherche

Mitte Oktober haben die Investigativ-Journalistinnnen Juliane Löffler und Katrin Langhans zusammen mit Kolleg*innen den Machtmissbrauch von Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt aufgedeckt. Die Recherche zeigte auch, vor welchen Herausforderungen Journalist:innen immer wieder stehen.

Löffler und Langhans berichten bei nr-insights über das grundsätzliche Handwerk bei Recherchen im Bereich MeToo und Machtmissbrauch. Wie baut man Vertrauen zu Betroffenen auf? Was gilt es bei einer Verdachtsberichterstattung zu beachten? Welche Möglichkeiten der Recherche gibt es überhaupt bei MeToo-Vorwürfen? Die Reporterinnen sprechen über ihre Erfahrungen im Umgang mit Quellen, über die richtige Konfrontation von mutmaßlichen Täter:innen – aber auch über die Gefahr von blinden Flecken in der Berichterstattung über Medien.

Exklusiv für nr-Mitglieder (werden per E-Mail informiert). Jetzt Mitglied werden…

nr-insights mit dem BILDblog-Journalisten Moritz Tschermak

Datum: 16. Juni 2021, ab 20.15 Uhr
Thema: Journalismus ganz unten – Recherchen im Boulevardsumpf
Referent: BILDblog-Journalisten Moritz Tschermak
Moderation: Kuno Haberbusch (nr-Vorstand)

Am 16. Juni (Mittwoch) gibt es eine neue Ausgabe unseres mittlerweile etablierten Formats nr-insight. Zu Gast ist dieses Mal Moritz Tschermak, der seit Jahren recherchiert, was es in unserer Medienwelt an Abgründen gibt: Erfundene Geschichten, Hetze, Propaganda, Verletzung von Persönlichkeitsrechten und vieles mehr. Zusammen mit Mats Schönauer berichtet er auf bildblog.de immer wieder, was die betroffenen Medien lieber verschweigen wollen. Obwohl die beiden gerade das viebeachtete Buch „Ohne Rücksicht auf Verluste – Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet“ veröffentlicht haben, recherchieren sie auch in anderen Medien, wie die Ansprüche an seriösem Journalismus pervertiert werden, wie auch von vermeintlich seriösen Verlagen mit viel Schund Millionen verdient werden.

Im Gespräch mit Kuno Haberbusch erzählt Moritz Tschermak über seine Recherchen im Boulevardsumpf. Was ihn antreibt, wie die „Betroffenen“ reagieren, wie er auf seine Themen kommt. Ganz sicher spannend auch für all jene, die weder BILD noch die gesamte „Yellow Press“ lesen. Spannende und verstörende Einblicke in diesen „Journalismus ganz unten“ sind garantiert.

Wie üblich beginnt das Gespräch um 20.15 Uhr. Fragen können während des Stammtischs über den Chat gestellt werden.

nr-insights zum Film „Der Maulwurf – Undercover in Nordkorea“

Datum: 26. Mai 2021, ab 20.15 Uhr
Thema: Dokumentarfilm „Der Maulwurf – Undercover in Nordkorea“
Referent: Regisseur Mads Brügger
Moderation: Daniel Drepper (BuzzFeed News Deutschland & nr-Vorstand)

Am Mittwoch, 26. Mai, findet unser nächster nr-insights Online-Stammtisch statt – exklusiv für nr-Mitglieder. Thema ist der vielbeachtete Dokumentarfilm „Der Maulwurf – Undercover in Nordkorea“. Unser Gast ist Regisseur Mads Brügger, im Gespräch mit Daniel Drepper. Die Veranstaltung findet auf Englisch und über Zoom statt (Zugangsdaten wurden den nr-Mitgliedern bereits per Mail geschickt).

Der Film

Ein arbeitsloser dänischer Koch plant, „eine der brutalsten Diktaturen der Welt: Nordkorea zu unterwandern“ und liefert über 10 Jahre heimlich und unter Lebensgefahr gedrehte Aufnahmen für den Film „Der Maulwurf“. Der Koch Ulrich Larsen agiert in diesem Dokumentarfilm als Alter Ego des bekannten investigativen Filmemachers Mads Brügger, der wegen eines früheren kritischen Films über Nordkorea das Land nicht mehr betreten darf und deshalb die Filmaufnahmen von Dänemark aus betreut und später zusammengeschnitten hat.

Tatsächlich gelingt es Larsen, zunächst die dänische und dann sogar die internationale „International Korean Friendship Association“, in der sich bedingungslose Anhänger Nordkoreas in allen möglichen Ländern zusammengeschlossen haben, zu infiltrieren. Er steigt in der Organisation auf, dringt bis in die höchsten Kreise der Diktatur vor und bekommt schließlich sogar den Auftrag, Investoren für Nordkorea zu finden.

Larsen bringt die nordkoreanischen Kader mit einem finanzkräftigen Investor zusammen, der Waffen und Drogen von Nordkorea verkaufen und damit die UN-Sanktionen unterlaufen soll. Doch auch Mr. James, der vermeintliche Ölmilliardär, ist eine Erfindung, hinter der sich ein ehemaliger Fremdenlegionär und Kokain-Dealer versteckt.

Die Verhandlungen zwischen „Mr. James“ und dem Chef der „Korean Friendship Association“, Alejandro Cao de Benós, werden mit mehreren versteckten Kameras aufgezeichnet. Das Vertrauen in Larsen ist so groß, dass er schließlich nach Nordkorea eingeladen wird und dort unter dem Vorwand, einen Propagandafilm über das Land zu machen, mit einem offiziellen Kameramann drehen kann.

Was der Film zeigt, ist wirklich unglaublich. Wie hat Mads Brügger über Jahre mit den beiden zentralen Quellen – Larsen und „Mr. James“ – gearbeitet? Wie hat er die Quellen – oder waren es nicht eher Mitarbeiter – geführt und geschützt? Wie hat er die Ergebnisse geprüft? Und wie war es möglich, diese hochbrisanten, illegalen Treffen, teils mit bis zu vier versteckten Kameras, zu drehen?

In Deutschland dürfen heimlich gedrehte Filmausnahmen nur unter ganz strengen Bedingungen gezeigt werden. Die Veröffentlichung heimlich aufgenommener Gespräche ist ganz verboten. Wieso konnten solche Aufnahmen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern veröffentlicht werden? Weiterlesen

nr-insights zum Thema „Datenjournalismus lokal – wie große Projekte in kleinen Teams entstehen“

Datum: 28. April 2021, ab 20.15 Uhr
Thema: Datenjournalismus lokal – wie große Projekte in kleinen Teams entstehen
Referent:innen: Jan Georg Plavec (StZN), Claudia Kohler (BR) und David Hilzendegen (Südkurier & nr-Vorstand)
Moderation: Christina Elmer (Spiegel & nr-Vorstand)

Datenjournalismus ist mehr als nur bunte Karten und interaktive Grafiken. Es ist eine Form des Journalismus, der mit seinen Recherchemethoden völlig neue Themen und Ergebnisse zu Tage fördern kann, die oftmals extrem nah an den Leser:innen sind. Denn Daten sind letztlich nichts anderes als abstrakte Wirklichkeit.

Um Datenjournalismus zu betreiben, braucht es keine großen Teams in überregionalen Häusern. Auch Einzelkämpfer:innen wie unsere drei Referent:innen schaffen erfolgreiche Projekte mit Mehrwert für Ihre Nutzer:innen und Häuser.

Welche das sind, stellen wir in unseren nr-insights vor. Wir gehen der Frage nach, was es braucht, um im Lokalen und Regionalen DDJ zu betreiben. Und wir geben Tipps, wie man einen Anfang schafft.

Zu Gast sind Jan Georg Plavec (StZN), Claudia Kohler (BR) und David Hilzendegen (Südkurier & nr-Vorstand), der Stammtisch wird diesmal moderiert von Christina Elmer (Spiegel & nr-Vorstand).

Jan Georg Plavec ist Redakteur für Datenjournalismus bei Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. In dieser Funktion hat er Projekte wie „Stuttgart 1942“, die „Crimemap“, den „BW Atlas“, das „Feinstaubradar“ sowie „Achtung, Unterrichtsausfall!“ konzipiert und geleitet. Sie wurden unter anderem mit dem Konrad-Adenauer-Preis, dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse und dem Ralf-Dahrendorf-Preis ausgezeichnet und waren für den Reporterpreis, den Henri-Nannen-Preis und den Axel-Springer-Preis für Nachwuchsjournalisten nominiert.

 

Claudia Kohler ist Datenjournalistin bei BR24, dem digitalen Informationsangebot des Bayerischen Rundfunks, und nimmt sich dort allen Datenthemen an, die aktuell und meist mit lokalem Fokus umgesetzt werden. Außerdem hat sie immer ein offenes Ohr und manchmal einen Chart für alle Kolleg:innen, die ihre Geschichten mit Daten ergänzen und aufwerten wollen. Eine-Frau-Abteilung mit Optionen: Wenn ein Thema mal mehr Power benötigt, ist das Team von BR Data nur einen Anruf entfernt.

 

David Hilzendegen ist Datenjournalist beim Südkurier in Konstanz und für alles zuständig, was mit Daten, deren Beschaffung, Auswertung und Visualisierung zu tun hat. Der Einzelkämpfer ist der Ansicht, dass wenig besser zusammenpasst als Datenjournalismus und Lokaljournalismus. In den Redaktionen braucht es neben Experten aber vor allem ein allgemeines Verständnis für den Wert von Daten im journalistischen Alltag. Seit Januar 2021 ist David Hilzendegen im Vorstand von Netzwerk Recherche aktiv.

Haben Sie schon erste Fragen, die wir in Vorbereitung zu diesem Online-Stammtisch berücksichtigen und während der Veranstaltung klären sollten? Dann schreiben Sie uns gern eine Mail an insights@netzwerkrecherche.de

Die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung werden den Mitgliedern von Netzwerk Recherche zeitnah zugeschickt. Wir freuen uns über rege Teilnahme!

Jetzt noch Mitglied werden und an der Veranstaltung teilnehmen.

nr-insights: Unter Rechtsradikalen – Recherchen im braunen Sumpf

Datum: 17. März 2021, ab 20.15 Uhr
Thema: Unter Rechtsradikalen – Recherchen im braunen Sumpf
Referentin: Annette Ramelsberger (Süddeutsche Zeitung) und Astrid Geisler (Zeit)
Moderation: Kuno Haberbusch

Hanau, Lübcke, NSU – eine Stadt, ein Name, eine Killertruppe. Alle drei Wörter (und noch viele mehr) stehen für schlimmste Verbrechen von Rechtsradikalen. Nach jeder Tat das gleiche Ritual: Entsetzen, Beileid – und das Versprechen, alles restlos aufzuklären. Nicht nur die Angehörigen der Opfer müssen immer wieder erfahren: Es ist ein leeres Versprechen. Zu viele Fragen werden nicht geklärt, zu viele Hintergründe nicht ausgeleuchtet – oder gar verdrängt.

Umso wichtiger, dass Journalist:innen recherchieren, Strukturen und Verbindungen enthüllen, das Versagen, manchmal auch das Vertuschen der Ermittlungsbehörden offenlegen. Es ist erfreulich, dass es hierzulande einige Kolleg:innen gibt, die an diesem Thema dranbleiben. Auch wenn es nicht gerade die Schlagzeilen bestimmt.

Annette Ramelsberger (SZ) und Astrid Geisler (ZEIT) beweisen seit Jahren durch ihre Kompetenz, ihre Hartnäckigkeit und bisweilen auch ihre Leidensfähigkeit, was Journalismus im besten Sinne leisten kann: Aufklärung und Einordnung. Sie haben dafür schon viel Respekt und Anerkennung erhalten – und auch viele Preise.

Über ihre Erfahrungen reden sie jetzt in der neuen Ausgabe von nr-insights am 17. März ab 20.15 Uhr. Es ist ein Austausch über Gefahren bei der Recherche, über Anfeindungen, über Erkenntnisse hinter den Kulissen, über das Innenleben der rechtsradikalen Szene, über Erlebnisse mit Behörden – und über Erfahrungen im Gerichtssaal, wenn über die Täter verhandelt wird.

 

Annette Ramelsberger hat in München Journalistik, Recht und Politik studiert und die Deutsche Journalistenschule besucht. Nach Stationen bei der Nachrichtenagentur AP in der damaligen DDR, bei der Berliner Zeitung und dem Spiegel berichtet sie seit 20 Jahren für die Süddeutsche Zeitung über Terrorismus, Rechtsradikale und die CSU. Sie war Korrespondentin in Berlin und Ressortleiterin Bayern und ist seit 2012 Gerichtsreporterin der SZ (u.a. der NSU-Prozess).

 

Astrid Geisler ist Redakteurin im gemeinsamen Investigativ-Ressort von ZEIT ONLINE und der ZEIT. Sie recherchiert seit Jahren in der rechtsextremen Szene. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Recherchen zu Gesellschaftsthemen wie der Diskriminierung von Frauen, Kita-Qualität oder sexueller Gewalt. Ihre Artikel wurden mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.

 

Haben Sie schon erste Fragen, die wir in Vorbereitung zu diesem Online-Stammtisch berücksichtigen und während der Veranstaltung klären sollten? Dann schreiben Sie uns gern eine Mail an insights@netzwerkrecherche.de

Die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung werden den Mitgliedern von Netzwerk Recherche Anfang März zugeschickt. Wir freuen uns über rege Teilnahme!

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nr-insights zum Thema Rechercheteams im Lokaljournalismus

Datum: 17. Februar 2021, ab 20.15 Uhr
Thema: Rechercheteams im Lokaljournalismus
Referentin: Silja Kummer (Heidenheimer Zeitung), Ulrich Wolf (Sächsischen Zeitung) sowie Stephan Mohne und Oliver Schmetz (beide Aachener Zeitung)
Moderation: Marc Widmann

Am 17. Februar 2021, ab 20.15 Uhr beschäftigen wir uns mit neuen Impulsen im Lokaljournalismus: Warum investiert die baden-württembergische Heidenheimer Zeitung ab Ende 2020 in ein sechsköpfiges Rechercheteam? Wie funktioniert das Recherche-/ Autorenteam mit dem Schwerpunkt investigative Recherche im lokalen und regionalen Bereich bei der Aachener Zeitung und den Aachener Nachrichten? Welche Aufgaben und Erwartungen wurden an die investigativen Lokalrechercheteam herangetragen? Welche Erfolge bereits erzielt? Und wo sind die Grenzen von investigativer Recherche im Lokalen?
Antworten darauf geben uns Silja Kummer, Chefreporterin der Redaktion Heidenheim, Ulrich Wolf von der Sächsischen Zeitung sowie Stephan Mohne und Oliver Schmetz von der Aachener Zeitung.

Silja Kummer ist seit über 20 Jahren Journalistin und arbeitet bei der Heidenheimer Zeitung mit dem Schwerpunkt Lokales. Besonders gerne beschäftigt sie sich mit kontroversen und komplexen Themen, in letzter Zeit waren das Rockerkriminalität, die AfD, Psychiatrie, Klinikfinanzierung oder obdachlose Jugendliche. Ihre Leidenschaft gilt der Recherche und der Themenvielfalt im Lokalen. Für eine Serie über das umstrittene Cross-Border-Leasing der Stadt Heidenheim wurde sie 2015 mit dem 2. Preis beim Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus ausgezeichnet.

Stephan Mohne begann 1989 als „Freier“ bei der damaligen Aachener Volkszeitung, 1993 bis 1995 Volontariat ebendort. Von 1995 bis 2018 Redakteur in der Lokalredaktion Aachen der Aachener Zeitung.
Seit Mitte 2018 bildet Stephan Mohne mit seinem Kollegen Oliver Schmetzfür die Aachener Zeitung und die Aachener Nachrichten ein Recherche-/ Autorenteam mit dem Schwerpunkt investigative Recherche im lokalen und regionalen Bereich aus. Gemeinsam waren beide 2010 in der Kategorie Investigation mit ihren Recherchen über skandalöse Vorgänge rund um einen spektakulären Gefängnis-Ausbruch in Aachen für den Henri-Nannen-Preis nominiert. 2019 haben beide den Nannen Preis im Bereich Investigation/Lokal für ihre Recherchen über dubiose Gehälter von Personalräten erhalten.

Oliver Schmetz ist seit Beginn der 1990er-Jahre freiberuflich journalistisch tätig, vor allem für die damalige Aachener Volkszeitung, später Aachener Zeitung. 1998/99 Volontariat bei der Aachener Zeitung, danach bis 2018 Redakteur in der Lokalredaktion Aachen der Aachener Zeitung.

Ulrich Wolf hat Journalistik, Politik und Soziologie an den Katholischen Universitäten in Eichstätt und in Rio de Janeiro studiert. Seit 2000 ist er bei der Sächsischen Zeitung, zunächst als Freier, später Seite 3-Reporter. Im Jahr 2015 wird er vom Medium Magazin zum regionalen „Journalisten des Jahres“ gewählt. Für sein Schwerpunktthema »Pegida-Bewegung« erhält er 2016 den Wächterpreis. Für die Kooperationsgeschichte mit der Lokalredaktion Bautzen über einflussreiche neurechte Akteure in Bautzen erhält er den 2. Preis für kritischen Journalismus 2019 der Otto Brenner Stiftung.

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nr-insights mit Klaus Ott (SZ) und Holger Stark (Zeit)

Datum: 20. Januar 2021, ab 20.15 Uhr
Thema: Journalistischer Umgang mit Informant:innen und Quellen
Referenten: Klaus Ott (Süddeutschen Zeitung) und Holger Stark (Die Zeit)
Moderation: Kuno Haberbusch

Der erste Online-Stammtisch widmet sich der journalistischen Praxis in etlichen Redaktionen: Wie gewährleisten wir einen verantwortungsbewussten Umgang mit Informant:innen und Quellen?

Die erste Herausforderung: Wie gewinnt man überhaupt Informant:innen, wie erschließt man seriöse Quellen? Wie kann man die Glaubwürdigkeit überprüfen? Und was bedeutet der immer wieder zitierte Grundsatz, dass man vor jeder Veröffentlichung eine „zweite Quelle“ haben muss? Und immer wichtiger: Wie schützen wir die Informant:innen und die Quellen? Wie garantieren wir die zugesicherte Anonymität? Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es, um diesen Schutz zu gewährleisten?

Im virtuellen Gespräch möchten wir klären, wie es aktuell in den Redaktionen aussieht: Gilt der Grundsatz, dass über Quellen und Informant:innen grundsätzlich nicht geredet wird noch immer? Oder ist diese Leitlinie nicht mehr opportun, wenn man in gemeinsamen Teams und Kooperationen recherchiert? Tauscht man sich da über Quellen aus, um die Kontrolle für seriöse Recherchen zu gewährleisten? Oder aber: Kann ein:e Chef:in, ein:e Justiziar:in von Journalist:innen die Namen einer Quelle verlangen, wenn es um brisante Enthüllungen geht? Wie können wir da noch der Quelle und den Informant:innen absolute Vertraulichkeit zusichern?

Für investigativ arbeitende Kolleginnen und Kollegen sind das wichtige Fragen ihrer täglichen Arbeit. Als Gäste haben wir dazu Klaus Ott (Süddeutschen Zeitung) und Holger Stark (Die Zeit) eingeladen.

Holger Stark ist stellvertretender Chefredakteur und Ressortleiter »Investigation und Recherche« bei der Zeit. Er absolvierte die Deutsche und Berliner Journalistenschule, ist Diplom-Politologe und war Ressortleiter und Washington-Korrespondent beim Spiegel. Seit Februar 2017 arbeitet Holger Stark bei der Zeit.

 

 

Klaus Ott arbeitet bereits seit 1984 für die Süddeutsche Zeitung, erst als freier Mitarbeiter, später als Redakteur. Er gehört dem SZ-Investigativ-Ressort an, zu seinen Schwerpunkt zählen alle Formen von Wirtschaftskriminalität: von der Abgasaffäre bis hin zu Banken- und Schmiergeldskandalen. Daneben ist er als Dozent in Sachen Recherche an der Deutschen Journalistenschule und anderen Ausbildungsinstituten tätig.

 

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